Bioeis aus Wiesbaden: Das Eis von Healthy Planet

Ja,es wird auch mal wieder Sommer! Echt jetzt, denken Sie schon mal über Ihren nächsten Eiskonsum nach. Soll ja nicht nur lecker schmecken, sondern auch im Kopf gut tun. Deshalb empfehlen wir unbedingt die Produkte von Das Eis. Haben wir nämlich schon probiert. Die Macher haben uns diesen famosen Text geschickt, denn wir Ihen nicht vorenthalten wollen…

„Warum gibt es so ein leckeres Eis eigentlich nirgendwo zu kaufen?“ war immer wieder die Frage an Guido Jörg, den sympathischen Enddreißiger, der schon einige verwegene Sachen in seinem Leben gemacht hatte: erfolgreicher IT-Unternehmer in jungen Jahren, danach Weltbesegler, schliesslich Eismacher … wobei die Liebe zum Speieseeis seit annähernd 30 Jahren anhält, als er von seinen Eltern eine hellblaue Carpigiani Eismaschine geschenkt bekam.

Diese Frage aus dem Bekanntenkreis und der immer stärker werdende Wunsch nach Nachhaltigkeit im Wollen und Wirken führte dann 2006 zur Gründung der Firma healthy planet in der hessischen Kur- und Landeshauptstadt Wiesbaden durch vier junge Männer mit Willen zur grundlegenden Veränderung. Idyllisch gelegen zwischen Rheingau, Taunus und Rheinhessen lässt es sich hier wunderbar rumtüfteln und entwickeln und auch die Versorgung mit lokalen Zutaten, sei es vom Grosshändler aus dem Odenwald oder direkt von der in unmittelbarer Nähe gelegenen Domäne Mechtildshausen, ist dank der guten Verkehrsinfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet unkompliziert zu bewerkstelligen. Ein Biotop im Ballungsraum sozusagen.

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Die Besuche auf dem Bauernhof zu Anfangszeiten des Produktionsaufbaus waren das tägliche highlight für Marketingchef Florian Mayr: „Mit den Kindern auf den Bauernhof zu fahren und dort direkt aus der Molkerei die Milch für unser Eis zu holen, das war immer ein ganz besonderer Moment, von dem ich schon früher immer geträumt habe, ohne dass ich es wusste“ Das Gefühl, wirklich zu wissen, woher die Produkte kommen, ermöglich eine ganz andere Liebe zum eigenen Produkt, wie er sagt. Dass man nebenbei noch über diesen Vorzeigebetrieb des Landes Hessen schlendert, sich im Hofladen einen Käsekringel holt und den Charolais-Rindern beim Grasen zuschaut, macht jeden Besuch zu einem Mikroerholungsurlaub mit Zusatznutzen.

Zwischenzeitlich ist die Zutatenmenge, die für die Bioeis-Produktion benötigt wird, so groß geworden, dass die Eismanufaktur aus Erbenheim von einem anderen Lieferanten direkt beliefert wird und nur noch sporadisch, bei Produktionsspitzen, einer der Betreiber selber rüberfährt, um ein paar Eimer Yoghurt oder Sahne zu holen. „Schade eigentlich, aber mittlerweile sind meine Töchter so groß, dass sie sich ohnehin eher für die Pferde auf dem Hof als für die Kühe interessieren“, sagt Florian Mayr schmunzelnd. Die Käsekringel müssen es aber immer noch sein …

Falls Sie an Lactose-Insuffizienz leiden, müssen Sie nun nicht enttäuscht die Augen schliessen. Denn nicht nur die Rahmeise von healthy planet sind von bestechender Qualität, auch die Fruchtsorbets überzeugen mit aussergewöhnlicher Trennschärfe im Geschmack. „Das liegt zum einen am Fruchtanteil von annähernd 82 Prozent bei unseren Premium Sorbets wie Himbeer oder Mango“, erläutert der gebürtige Schwabe Karim Teufel, im Eisbetrieb zuständig für Produktion und Innovation. „Zum anderen aber auch an der händischen Zubereitung, denn wir kochen noch die Vanilleschoten im Topf auf, kratzen Sie anschliessend von Hand aus, und Aromen, Farbstoffe oder industriell raffinierten Zucker sucht man bei uns ohnehin vergebens.“ Dürfte man zwar in Bioqualität, wird aber bewusst drauf verzichtet, auch das ein Qualitätsversprechen. Gesüsst wird überwiegend mit Agavendicksaft, der wiederum aus Mexiko kommt. „Klar würden wir lieber regionalen Saft bevorzugen, aber die Agaven wachsen nun mal nicht im Vogelsberg und die Mangos – noch nicht – im Spessart.“ Dafür wird ansonsten darauf geachtet, keine Flugfrüchte zu verarbeiten, sondern mit aseptisch verpackte Fruchtpürees, die wenn aus Übersee dann mit dem Schiff nach Europa gelangen. Das ist immer noch die vertretbarste Transportmöglichkeit, ansonsten orientieren sich die Entwickler stark an heimischen und saisonalen Zutaten und schreckt auch vor der Kreation von Sorten wie FROZEN STÖFFSCHE (Apfelweinsorbet aus heimischen Streuobstbioäpfeln), PFEFFER-EIS (mit Chili und Piment) oder COCOS SESAM HANF nicht zurück.

Verkauft werden die Bioeis Kreationen vorwiegend im eigenen Ladengeschäft DasEis. in der Frankfurter Innenstadt direkt neben dem Eldorado der neuen Geniesser, der Kleinmarkthalle, die immer mehr zu einem Anziehungspunkt für qualitätsbewusste Verbraucher, Hobby-Köche und Vertreter der sogenannten LOHAS-Zielgruppe wird. „Lifestyle of healthy and sustanability, also ein sowohl nachhaltiger als auch bewusst lebenslustiger Lebensstil“, wie Florian Mayr erläutert: „Wir reden hier von strategischem Konsum. Geil ist ja nie geil gewesen, sondern für den Gläubigen eine Todsünde und für den Atheisten eine Unart. Wir haben uns mit unseren hochwertigen, genussorientierten Produkten ganz klar dagegen positioniert, jeder kann grosszügig alle Sorten probieren und wem’s nicht schmeckt, der muss auch nicht bezahlen.“ Das sei noch nie vorgekommen, so hört man. Ganz im Gegenteil mausert sich der Laden in der Hasengasse immer mehr zum offenen Geheimtipp in den einschlägigen Internet-communities und selbst die Arthotek Frankfurt hat DasEis. in ihre touristische Stadtführung zum Thema „jung und mutig“ aufgenommen.

Hier werden, auch in Kooperation mit Produzenten aus der Kleinamrkthalle, immer neue Bio Innovationen geboren: Suppe mit Eis statt Schmand oder der Eisburger, ein extra für healthy planet von einem umliegenden Bio Bäcker hergestelltes Brioche, das mit dem hauseigenen Bionougataufstrich, Biobanane und Bioeis zur Biosensation wird; kaum in die eigene Maschine zum backen gelegt, kommt es 30 Sekunden später auf den Tisch: innen Eis, aussen heiss. Damit haben es die vier Jungs sogar schon in’s Fernsehen geschafft, wie sie schmunzeld bemerken.

„Für uns ist der erste eigene Laden in Frankfurt auch ein Testfeld für neue Ideen, Sorten und Produkte, und unsere Kunden möchten wir auf diesem Weg gerne mitnehmen“, erläutert Karim Teufel die „work-in-progress“-Gastronomie-Strategie, und so können sich die Kunden zum Frühsommer wieder auf die vermutlich weltweit einzige Auswahl an je 8 frischen Biosofteis-Sorten frisch aus der Maschine erfreuen. Ja, Biosofteis. Aber in so unglaublich geschmackssicherer Qualität, dass mittlerweile fast die Hälfte des gesamten Warenumsatzes mit dieser Produktgattung gemacht wird. „Natürlich haben wir in diesem Bereich eine aussergewöhnliche Kompetenz und es kommen immer mehr vereinzelte Anfragen für Franchise-Kooperationen u.ä.; aber auch aus der Industrie, die ja gerade jetzt das dringend benötigt, was wir haben: ein glaubwürdiges deutsches Premium Bio Produkt mit Herkunft und Haltung und dem bestmöglichen Geschmack dank bestmöglicher Zutaten“, wie Produktionsleiter Teufel ergänzt. Das bedeutet beispielsweise bei der Sorte INDIAN MANGO den Einsatz der teuersten Sorte Alphonso. „Das schmecken vielleicht 3 Prozent der Kunden“, so Teufel. Erklärt aber den Qualitätsanspruch und eröffnet auch für die angrenzenden Produktfamilien Smoothies und Shakes unglaubliche Geschmackswelten, ein MANGO-CREMANT im Glas ist ein unvergessliches Genussserlebnis. Und für die Antialkoholiker: ein Smoothie aus ANANAS-PETERSILIEN SORBET, optisch eine Sensation und vermutlich so gesund, dass Frau Gesundheitsministerin Schmidt eigentlich jedes Getränk bezuschussen müsste.

Wo soll, wo werden sich healthy planet und DasEis. hinentwickeln?

„Wir beliefern mittlerweile die gehobene Gastronomie von Hamburg bis Stuttgart mit unserem Eis im Mehrweg-Glas oder im togo-Becher für laufstarke Lagen, nächste Saison kommen noch weitere Städte wie Düsseldorf, Freiburg und München dazu; ausserdem freuen wir uns immer wieder über Anfragen aus dem Bereich der Eventagenturen, wenn es um die Umsetzung von nachhaltig ökoinnovativen Ideen geht.“, so Marketingfachmann Mayr. Die Eröffnung der IAA zum Thema green mobility war zum Beispiel so eine Herzensangelegenheit. Weitere werden hoffentlich folgen. Zur Zeit – in der Nebensaison – arbeitet das Team an der Weiterentwicklung der eigenen Ökobilanz; mit atomstromfreier Produktion, kompostierbaren Verpackungen, 100% Recycling Geschirr, green power Servern und wasserlöslichen Biolacken ist schon viel passiert, aber eben noch nicht alles erreicht. „Ein Wunschziel wäre die klimaneutrale Produktion in 2010“, sagt Florian Mayr. Und plötzlich funkelt es in seinen Augen.


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Kategorie Feinschmeckernews

Chefredakteur Feinschmeckerblog. Viele Jahre als Reporter und Online-Redakteur mit Gastro & Hospitality gearbeitet. Liebt Fine Dining. Gastrotipp: Perú!

5 Kommentare

  1. So etwas fehlt in Berlin. Leider hat healthy planet noch keine Filiale in Berlin.
    Besonders die Menschen mit Laktoseintoleranz werden healthy planet für die laktosefreien Eissorten danken und sie viel genießen ! Hoffentlich !
    Bitte nach Berlin expandieren und noch Eissorten für Menschen mit Glutenunverträglichkeit entwickeln.

  2. helmut frei

    Hallo,

    ist Ihr Eis auch in München käuflich ?

    Werden Sie das Eis der Bio-Kett „Basic“
    anbieten ?

    Danke aus München

  3. Guten Tag, ich habe nach einem Eis-Lieferanten gesucht, vielleicht im Süddeutschen Raum? Bin in Stuttgart, es ärgert uns, dass Museen, oder die Läden und einige Cafès immer wieder „Möwenpick“, das zu süß und künstlich ist, oder aber „Schöller“, das von „Nestle“ ist, verkaufen. Man vergisst leicht,sollte man aber nicht: Nestle hat früher „Milchpulver“ nach Afrika gesendet und verkauft, es enthielt kaum etwas Brauchbares, es gab Prozesse, aber jeder weiß, Nestle steckt in vielen Produkten. Dort, wo man es lesen kann, sollte man wechseln.
    Ich würde Werbung mitmachen, wenn ich Prospekte hätte, die auch Ihre Idee, oder bessere „Produkte“ vorstellen und durchsichtig machen, was genau das Eis, oder andere Lebensmittel enthalten, und wie sie sich unterscheiden.
    Ich wünsche, dass wir alle mehr auf unsere Umwelt und auf das, was wir zu uns nehmen, achten!
    Grüße
    Monika Henriette Imhoff

  4. Hallo.

    ich habe heute wieder eine Potion „Das Eis“ gegessen.

    Ich bin kein Eis Liebhaber und kein Bio Fanatiker… jedoch schmeckt dieses Eis, wie soll ich es beschreiben… einfach Einmalig!

    Sie sollten alle es ein Mal versuchen! Es schmeckt unbeschreiblich!

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